Eugen Fischer

Historiker; fr. Direktor der Reichstagsbibliothek

* 9. Mai 1881 Balingen

† 18. Januar 1964 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 32/1948

vom 26. Juli 1948

Wirken

Eugen Fischer wurde am 9. Mai 1881 in Balingen in Württemberg geboren. Er studierte auf den Universitäten Tübingen und Berlin und habilitierte sich 1910 an der Universität Berlin für Geschichte, wirkte bis 1912 als Privatdozent und dann als freier Schriftsteller. Als Historiker trat er durch seine Werke über die "deutsch-englischen Bündnisverhandlungen" und über die "Entstehung des Weltkrieges" besonders hervor. Er wurde dann Generalsekretär und Geschäftsführer des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses des Reichstags, dessen vielbändiges Werk er von 1919-1928 mit herausgab. Als Nachfolger Ernst Rowes wurde F. im Dezember 1928 zum Direktor der Reichstagsbibliothek berufen, welchen Posten er in den folgenden fast zwei Jahrzehnten verwaltete. Nach Kriegsende 1945 wurde F. die Leitung der Berliner "Dokumenten-Zentrale der jüngsten deutschen Geschichte" übertragen. Gleichzeitig lehrt er als Professor für Geschichte an der Bergakademie in Freiberg (Sa). Seit 1937 gehörte F. auch der preußischen Akademie der Wissenschaften an.

Da F. während der Nazizeit infolge Verwechslung mit einem Rasseforscher vom Kaiser-Wilhelm-Institut zeitweise ins Konzentrationslager kam, hat er vorsichtshalber nach seiner Heimatstadt den Doppelnamen Fischer-Baling angenommen.

Außer kulturpolitischen Aufsätzen ...